Wie wird meine Hundeschulen-Website barrierefrei und für jeden erreichbar?

Veröffentlicht am: 18. Juni 2025

Warum ist es wichtig, das meine Website barrierefrei ist?

Stell dir vor, jemand sucht dringend Unterstützung mit dem Hund – vielleicht sogar für einen Assistenzhund – und landet auf deiner Website. Doch die Schrift ist zu hell, Bilder haben keine Beschreibung und das Menü lässt sich nicht mit der Tastatur bedienen.

Ergebnis: Die Person verlässt die Seite. Nicht, weil dein Angebot schlecht ist – sondern weil es nicht bedienbar ist.

Barrierefreiheit ist kein “Nice to have”, sondern echte Inklusion – und ab 28. Juni 2025 in vielen Fällen sogar Pflicht (Stichwort: BFSG). Aber auch unabhängig davon: Wer barrierefrei denkt, gewinnt Vertrauen.

Was bedeutet barrierefrei überhaupt?

Barrierefreiheit im Web bedeutet, dass deine Inhalte für alle Menschen nutzbar sind – egal ob mit Bildschirmlesegerät, Lupenfunktion oder ohne Maus. Besonders wichtig ist das für Personen mit:

  • Sehbehinderung oder Blindheit
  • Farbfehlsichtigkeit
  • Mobilitätseinschränkungen
  • kognitiven Einschränkungen

8 einfache Schritte für eine barrierearme Hundeschul-Website

1. Kontraste anpassen

2. Alt-Texte für Bilder einfügen

Jedes Bild sollte eine kurze Beschreibung im sogenannten Alt-Attribut haben. So können Screenreader erklären, was auf dem Bild zu sehen ist. Beispiel:
<img src="hund-trainiert.jpg" alt="Hund sitzt auf Kommando neben Trainerin.">

3. Navigation per Tastatur ermöglichen

Viele Menschen navigieren mit der Tabulator-Taste statt mit der Maus. Achte darauf, dass Menüs, Buttons und Buchungsformulare so eingestellt sind, dass man sie komplett per Tastatur erreichen kann.

4. Klare, einfache Sprache

Fachbegriffe oder zu verschachtelte Sätze erschweren das Verständnis, auch für Menschen ohne Einschränkungen. Schreib, wie du sprichst. Klar, freundlich, direkt.

5. Struktur durch Überschriften

Verwende HTML-Überschriften logisch: H1 für den Haupttitel, H2 für Abschnitte, H3 für Unterpunkte. Das hilft Screenreadern, den Inhalt richtig zu gliedern – und ist auch fürs SEO super.

6. Gendergerechte Sprache bewusst einsetzen

Gendern ist wichtig, um alle Menschen sichtbar zu machen, aber es beeinflusst auch die Barrierefreiheit.
Screenreader lesen Gender-Sonderzeichen wie Stern oder Unterstrich oft laut vor („Stern“, „Unterstrich“), was den Lesefluss stören kann.

Was tun?
Setze, wo möglich, auf neutrale Begriffe wie „Team“, „Ansprechperson“, „Trainingsleitung“ oder auf Doppelnennungen („Trainerinnen und Trainer“). So sprichst du inklusiv und machst deine Inhalte gleichzeitig besser zugänglich für Menschen mit Seh- oder Leseschwierigkeiten.

7. ARIA-Labels richtig einsetzen

Screenreader brauchen Orientierung – genau hier helfen sogenannte ARIA-Labels (Accessible Rich Internet Applications).
Sie beschreiben interaktive Elemente, z. B. Menüs oder Buttons, für Menschen, die Inhalte nicht visuell erfassen.
➡️ Beispiel: Statt nur „Hier klicken“ → aria-label="Mehr Infos zu den Welpenkursen"

8. Untertitel und Transkripte für Videos & Audioinhalte

Du nutzt Videos auf deiner Website, z. B. über deine Kurse oder Trainingsmethoden?
➡️ Dann füge Untertitel oder ein Transkript hinzu, damit auch gehörlose oder schwerhörige Menschen deine Inhalte verstehen können – und nebenbei profitieren auch alle, die ohne Ton surfen.


Ab nächster Woche wird’s ernst: Das Barrierefreiheitsgesetz greift

Ab dem 28. Juni 2025 gilt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) – zumindest für bestimmte Tierprofis. Doch wen betrifft es überhaupt?

👉 Du bist als Hundetrainer, Groomer, Tierphysio, Ernährungsberater oder Tierarzt dann pflichtig, wenn:

  • dein Tierbusiness Endkunden betreut
  • du mehr als 10 Mitarbeitende hast oder
  • du mehr als 2 Millionen Euro Jahresumsatz machst

Betrifft dich also nicht?
Auch mit einem kleinen Tierbusiness, lohnt sich die Umsetzung der Barrierefreiheit. Nicht nur, weil’s fair ist – sondern weil Google & Co. zugängliche Seiten besser bewerten, und deine Zielgruppe älter, vielfältiger oder eingeschränkt sein kann, als du denkst.


🐾 Fazit: Barrierefreiheit beginnt in kleinen Schritten

Nicht jede Hundeschule ist gesetzlich verpflichtet, die Website barrierefrei zu gestalten. Aber: Jede Website kann dazu beitragen, digitale Inhalte für mehr Menschen zugänglich zu machen. Und das lohnt sich, denn:

Barrierefreiheit bedeutet nicht, alles perfekt umzusetzen. Es bedeutet: bewusst gestalten, verständlich kommunizieren und niemanden ausschließen. Schon einfache Anpassungen wie Kontraste, Bildbeschreibungen oder eine klare Struktur machen den Unterschied.

Dein Warenkorb
0
Rabattcode hinzufügen
Gesamtsumme