Warum ist es wichtig, das meine Website barrierefrei ist?
Stell dir vor, jemand sucht dringend Unterstützung mit dem Hund – vielleicht sogar für einen Assistenzhund – und landet auf deiner Website. Doch die Schrift ist zu hell, Bilder haben keine Beschreibung und das Menü lässt sich nicht mit der Tastatur bedienen.
Ergebnis: Die Person verlässt die Seite. Nicht, weil dein Angebot schlecht ist – sondern weil es nicht bedienbar ist.
Barrierefreiheit ist kein “Nice to have”, sondern echte Inklusion – und ab 28. Juni 2025 in vielen Fällen sogar Pflicht (Stichwort: BFSG). Aber auch unabhängig davon: Wer barrierefrei denkt, gewinnt Vertrauen.
Was bedeutet barrierefrei überhaupt?
Barrierefreiheit im Web bedeutet, dass deine Inhalte für alle Menschen nutzbar sind – egal ob mit Bildschirmlesegerät, Lupenfunktion oder ohne Maus. Besonders wichtig ist das für Personen mit:
- Sehbehinderung oder Blindheit
- Farbfehlsichtigkeit
- Mobilitätseinschränkungen
- kognitiven Einschränkungen
8 einfache Schritte für eine barrierearme Hundeschul-Website
1. Kontraste anpassen
Nutze klare Kontraste zwischen Text und Hintergrund. Hellgrau auf Weiß sieht vielleicht schick aus, aber ist für viele kaum lesbar. Tools wie siteimprove Kontrast Checker helfen bei der Prüfung.
2. Alt-Texte für Bilder einfügen
Jedes Bild sollte eine kurze Beschreibung im sogenannten Alt-Attribut haben. So können Screenreader erklären, was auf dem Bild zu sehen ist. Beispiel:<img src="hund-trainiert.jpg" alt="Hund sitzt auf Kommando neben Trainerin.">
3. Navigation per Tastatur ermöglichen
Viele Menschen navigieren mit der Tabulator-Taste statt mit der Maus. Achte darauf, dass Menüs, Buttons und Buchungsformulare so eingestellt sind, dass man sie komplett per Tastatur erreichen kann.
4. Klare, einfache Sprache
Fachbegriffe oder zu verschachtelte Sätze erschweren das Verständnis, auch für Menschen ohne Einschränkungen. Schreib, wie du sprichst. Klar, freundlich, direkt.
5. Struktur durch Überschriften
Verwende HTML-Überschriften logisch: H1
für den Haupttitel, H2
für Abschnitte, H3
für Unterpunkte. Das hilft Screenreadern, den Inhalt richtig zu gliedern – und ist auch fürs SEO super.
6. Gendergerechte Sprache bewusst einsetzen
Gendern ist wichtig, um alle Menschen sichtbar zu machen, aber es beeinflusst auch die Barrierefreiheit.
Screenreader lesen Gender-Sonderzeichen wie Stern oder Unterstrich oft laut vor („Stern“, „Unterstrich“), was den Lesefluss stören kann.
Was tun?
Setze, wo möglich, auf neutrale Begriffe wie „Team“, „Ansprechperson“, „Trainingsleitung“ oder auf Doppelnennungen („Trainerinnen und Trainer“). So sprichst du inklusiv und machst deine Inhalte gleichzeitig besser zugänglich für Menschen mit Seh- oder Leseschwierigkeiten.
7. ARIA-Labels richtig einsetzen
Screenreader brauchen Orientierung – genau hier helfen sogenannte ARIA-Labels (Accessible Rich Internet Applications).
Sie beschreiben interaktive Elemente, z. B. Menüs oder Buttons, für Menschen, die Inhalte nicht visuell erfassen.
➡️ Beispiel: Statt nur „Hier klicken“ → aria-label="Mehr Infos zu den Welpenkursen"
8. Untertitel und Transkripte für Videos & Audioinhalte
Du nutzt Videos auf deiner Website, z. B. über deine Kurse oder Trainingsmethoden?
➡️ Dann füge Untertitel oder ein Transkript hinzu, damit auch gehörlose oder schwerhörige Menschen deine Inhalte verstehen können – und nebenbei profitieren auch alle, die ohne Ton surfen.
Ab nächster Woche wird’s ernst: Das Barrierefreiheitsgesetz greift
Ab dem 28. Juni 2025 gilt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) – zumindest für bestimmte Tierprofis. Doch wen betrifft es überhaupt?
👉 Du bist als Hundetrainer, Groomer, Tierphysio, Ernährungsberater oder Tierarzt dann pflichtig, wenn:
- dein Tierbusiness Endkunden betreut
- du mehr als 10 Mitarbeitende hast oder
- du mehr als 2 Millionen Euro Jahresumsatz machst
Betrifft dich also nicht?
Auch mit einem kleinen Tierbusiness, lohnt sich die Umsetzung der Barrierefreiheit. Nicht nur, weil’s fair ist – sondern weil Google & Co. zugängliche Seiten besser bewerten, und deine Zielgruppe älter, vielfältiger oder eingeschränkt sein kann, als du denkst.
🐾 Fazit: Barrierefreiheit beginnt in kleinen Schritten
Nicht jede Hundeschule ist gesetzlich verpflichtet, die Website barrierefrei zu gestalten. Aber: Jede Website kann dazu beitragen, digitale Inhalte für mehr Menschen zugänglich zu machen. Und das lohnt sich, denn:
👉 Mehr als 15 % der Menschen in Deutschland leben mit Einschränkungen, die ihre Online-Nutzung beeinflussen, etwa durch Einschränkungen beim Sehen, Hören, der Motorik oder der Verarbeitung von Informationen. (Quelle: bmas, 2025)
Barrierefreiheit bedeutet nicht, alles perfekt umzusetzen. Es bedeutet: bewusst gestalten, verständlich kommunizieren und niemanden ausschließen. Schon einfache Anpassungen wie Kontraste, Bildbeschreibungen oder eine klare Struktur machen den Unterschied.
Wenn du mit deiner Website auch diese Menschen erreichen willst helfen wir dir dabei.
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